Social Media Apps wie TikTok, Instagram & Co ziehen ihre Nutzer, vor allem Kinder und Jugendliche, extrem schnell in ihren Bann und lassen sie nicht mehr los.
In Rahmen der von uns angebotenen Leistungen, beantworten wir u.a. folgende Fragen:
A) Wie erreichen Social Media Apps diese sogartige Anziehungskraft?
Hier ein süßes Tiervideo, da jemand, der witzig tanzt, und das sieht aber lecker aus – schon ist man im scheinbar endlosen Strudel von Instagram oder TikTok gefangen. Aber neben netten Pannen- und Tiervideos werden auf Social Media auch gewaltvolle und psychisch bedenkliche Inhalte sowie Fake News geteilt.
B) Wie wird die ständig steigende Aufmerksamkeit der Nutzer aufrechterhalten?
Der Algorithmus hinter Social-Media-Apps wie Instagram und TikTok ist inzwischen sehr gut entwickelt und stellt sich passgenau auf Interessen und Vorlieben der einzelnen Nutzenden ein. Das animiert dazu, scheinbar ohne Ende weiterscrollen zu wollen.
C) Warum gibt es (scheinbar) kein Ende?
Sowohl TikTok als auch Instagram bieten keinen Exit-Point: Wenn man nicht aktiv weiter wischt, spielen die Videos in Endlosschleife ab. Dies kann nur durch das aktive Verlassen und Schließen der App beendet werden.
Ein Faktor, der das endlose Scrollen verstärkt, ist das immersive Erlebnis. Besonders auf TikTok werden die Videos automatisch im Vollbild-Modus angezeigt, sodass das Seh-Erlebnis nicht durch zusätzliche Elemente im Bild gestört und man in den Sog der App gezogen wird. TikTok fordert sogar aktiv dazu auf, weiter zu wischen, wenn man zu lang auf einem Video verharrt. Sobald man dem Befehl ein paar Mal gefolgt ist, wird das Scrollen zur Gewohnheit.
Emotionen spielen eine wichtige Rolle bei den Strategien hinter TikTok und Instagram. Social-Media-Apps nutzen die Tatsache aus, dass Menschen generell emotionsgesteuert sind. Denn: Wenn etwas Emotionen in uns auslöst, egal ob positive oder negative, lassen wir uns leichter zu Entscheidungen beeinflussen, die vielleicht nicht gut für uns sind.
Wir erklären die wichtigsten manipulativen Mechanismen und deren Folgen:
- Algorithmus: Ein Algorithmus ist grundsätzlich eine Handlungsanweisung in Teilschritten, die ein Computerprogramm ausführt, um zu einem bestimmten Ziel zu kommen oder ein Problem zu lösen. Im Fall von Social-Media-Apps ist der Algorithmus dazu da, die Nutzungsdaten auszuwerten und Nutzende auf ihre Interessen zugeschnittene Inhalte zu zeigen. Dafür werten die Apps Informationen wie Name, Alter und Standort aus, analysieren aber vor allem das Verhalten der Personen innerhalb der App. Also zum Beispiel, was sie liken, teilen, kommentieren und selbst posten.
- Dark Patterns: Dieser Begriff bezeichnet versteckte Mechanismen und Designentscheidungen von Social-Media-Anbietern, die Nutzende unbewusst zu einer bestimmten Handlung animieren, etwa so lange wie möglich in der App zu bleiben oder im Falle einer Shopping-App einen Kauf abzuschließen. Zu den Dark Patterns zählt zum Beispiel auch das gezielte Ausspielen bestimmter Inhalte. Aber auch bestimmte Designelemente, die ein immersives Erlebnis schaffen, fallen darunter.
- Doomscrolling: Eine Folge des scheinbar endlosen Scrollens ist das sogenannte „Doomscrolling“, den zwanghaften und oft stundenlangen Konsum von negativen Nachrichten. Dieser wird ausgelöst durch den stetigen Fluss von Inhalten zu ähnlichen Themen, der wiederum negative Einflüsse auf die Psyche haben kann. Eine Abstumpfung kann die Folge sein.
- Rabbithole: Eine weitere Folge ist das Abtauchen in ein sogenanntes „Rabbithole“. Wie bei einem echten Kaninchenbau tauchen Nutzende in ein „Loch“ ein, in dem ihnen nur noch Videos zu einem bestimmten Thema angezeigt werden und aus dem sie nur sehr schwer wieder herauskommen.
